So gelingen Fotos bei Nacht

Thorsten Scholz
2015-07-03 14:31:00 / Kameraclub.de / Kommentare 0

So gelingen Fotos bei Nacht

Wenn Sie diese Tipps berücksichtigen, steht der nächsten gelungenen Nachtaufnahme nichts mehr im Wege.

Unser Mond: 400mm, ISO 100, f/10, 1/100 Sek.

Ausrüstung: Die richtige Ausrüstung ist natürlich ein ausschlaggebender Punkt wenn man Fotos bei schwachem Licht machen möchte. Bei der Kamera angefangen macht es Sinn, mit einer DSLR zuarbeiten, bei der sich die Rauschminderung bei Langzeitaufnahmen abschalten lässt. Besser ist es, die Bilder später mit einer guten Software zu bearbeiten, um optimal Ergebnisse zu erzielen. Die Kamera sollte des Weiteren eine Langzeitbelichtung von mindestens 20 Sekunden ermöglichen.

Die Wahl des Objektivs steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Motiv. Wer den Mond (wie bei unserer Aufnahme) fotografieren möchte, sollte auf ein Tele-Zoom-Objektiv setzen (wir haben das Nikon 80-400mm 4,5-5,6 ED VR benutzt). Wer allerdings das Spektakel in der Stadt, ein Lichtermeer oder den Sternenhimmel ablichten möchte, ist mit einem Weitwinkelobjektiv besser bedient. Festbrennweiten haben geringere Abbildungsfehler und durch ihren speziellen Blickwinkel verleihen sie den Bildern zusätzlich zu den Lichtverhältnissen eine besondere Atmosphäre.

Die Benutzung eines Stativs ist selbsterklärende Pflicht für jeden Fotografen. Man möchte meinen, niemand schafft es, seine Ausrüstung für mehrere Sekunden ruhig zu halten.

Den Auslöser sollte man bei Langzeitbelichtungen nur indirekt betätigen, um Verwacklungen zu vermeiden. Wer keine Lust hat, ständig darauf zu warten, dass der Selbstauslöser den Verschluss öffnet, sollte auf einen Fernauslöser zurückgreifen. Das empfiehlt sich besonders, wenn man enorm lange Belichtungszeiten einplant und dazu die Funktion „bulb“ nutzen möchte (Der Verschluss bleibt solange geöffnet, wie der Auslöser gedrückt wird).

Nicht direkt zur Fotoausrüstung gehören diese durchaus nützlichen Dinge: Eine Taschenlampe (besser noch eine Stirnlampe) zur Bedienung der Kamera, eine Warnweste, damit man im Dunkeln gut sichtbar ist und Geduld – Langzeitaufnahmen brauchen ihre Zeit, wie der Name schon sagt.

Kameraeinstellung: Zunächst einmal sollte die Rauschreduzierung bei Langzeitbelichtungen im Menü der Kamera ausgeschaltet werden. Die ISO-Zahl sollte so niedrig wie möglich gehalten werden, um Rauschen zu vermeiden. Beim Autofokus ist es dienlich sich für eine Spotmessung zu entscheiden, wenn Aufnahmen mit hohen Kontrasten gemacht werden (wie bei uns der Vollmond), wer sich für die Mehrfeldmessung entscheidet erreicht dadurch eine weniger kontrastreiche und harmonischere Belichtung seiner Fotos bei Nacht.

Wenn man bei seiner Kamera die sogenannte Spiegelvorauslösung einschaltet, können Verwacklungsunschärfen durch das Umklappen des Spiegels bei längeren Belichtungszeiten vermieden werden.

Die Belichtungszeit und die Blende variieren ebenfalls mit dem Motiv. Den Vollmond sollte man mit einer möglichst kleinen Blendenöffnung fotografieren, um eine Maximale Schärfentiefe und Detailtreue zu erreichen. Allerdings sollte die Blende so ausgewählt werden, dass die Belichtungszeit nicht länger als maximal 20 Sekunden ist, denn ab dieser Belichtungszeit entsteht schon bereits eine Unschärfe durch die Bewegung des Mondes selber.

Dynamische Bilder, die etwa die Bewegungen von Autos in der Stadt zeigen, benötigen natürlich eine längere Belichtungszeit (mindestens 4 Sekunden), um die Bewegungen einzufangen. Wer mit einer enorm kleinen Blendenöffnung fotografiert und dafür sehr lange belichtet, kann bewegte Lichter fast wieder ausradieren. Hier gilt: Ausprobieren, den Versuch macht klug! Spielerisch die Kamera austesten und schauen, welche Ergebnisse einen zufriedenstellen.

Die Wahl des Motives spielt wie bei jedem Foto eine große Rolle. Die Nacht bietet dabei unendlich viele Möglichkeiten. Ob es nun unser lieber Erdtrabant ist, der Sternenhimmel oder die Lichter der Stadt. Es können aber auch sehr viel kleinere Motive sein, etwa ein beleuchtetes Gebäude, ein Riesenrad auf dem Jahrmarkt, ein Springbrunnen, dessen Wasser man mit Hilfe einer langen Belichtungszeit auf dem Foto zum Fließen bringt oder verwischte Figuren, die sich geisterhaft durch die nächtlichen Gassen bewegen. All das ist möglich, wenn man auf die richtige Ausrüstung sowie die geeigneten Kameraeinstellungen setzt und ein wenig Kreativität, Zeit und Geduld mitbringt.

Viel Spaß!


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