Zur Autofokus-Funktion

Thorsten Scholz
2015-10-19 17:38:00 / Kameraclub.de / Kommentare 0

Manch einer mag sich vielleicht noch an die Zeiten ohne Auto-Fokus erinnern. Manuelles Fokussieren, abschätzen von Entfernungen, kreative Umsetzung beim Einstellen des Fokuspunktes… Heute mit digitalen Spiegelreflexkameras ist Fokussieren um einiges einfacher geworden. Digitale Spiegelreflexkameras bieten sogar eine ganze Reihe unterschiedlicher Methoden zur Messung. Um diese optimal nutzen zu können, sollte man sich einmal damit auseinander setzen, genauso wie mit den verschiedenen Fokus-Modi von DSLRs.

AF-S: Einzelfokus

Wenn wir den Auslöser unserer Kamera ganz leicht antippen, aktivieren wir den Autofokus. Daraufhin wird einmal fokussiert und die Einstellungen werden gespeichert, bis wir den Auslöser durchdrücken oder wieder loslassen und neu fokussieren.

Der Modus Einzelfokus AF-S eignet sich am besten für die Fotografie im Alltag, wenn man keine speziellen Motive ablichten möchte.

AF-C: Kontinuierlicher Autofokus

Auch hier wird der Autofokus aktiviert, wenn wir den Auslöser antippen, allerdings werden die Einstellungen nicht direkt gespeichert, da der Autofokus andauernd weiterarbeitet, bis wir auslösen.

Dieser Modus, ganz egal, ob wir eine Festbrennweite oder ein Zoom-Objektiv benutzen, eignet sich perfekt für Sportfotografie oder sich schnell bewegende Objekte (ich nutze diesen Modus beispielsweise gerne bei meiner Nikon D4, wenn ich meinen Hund fotografiere, wie er auf mich zu rennt).

Es gibt noch weitere Modi, wie zum Beispiel den Automatischen Autofokus (AF-A) bei dem der Autofokus ständig zwischen Einzelfokus und Kontinuierlichem Autofokus wechselt, je nachdem ob sich ein Objekt bewegt oder nicht. Wir finden, dass nicht immer das gewünschte Ergebnis dabei herauskommt, so verlockend dieser Modus auch klingen mag. Wir empfehlen, die Kamera lieber selber einzustellen und sich mit vorher mit der Funktionsweise der Autofokus-Modi und Mess-Methoden vertraut zu machen. Die Ergebnisse im nicht automatischen Modus sind kontrollierbarer und besser einschätzbar.

Damit ist auch schon das Stichwort für den zweiten wichtigen Punkt gefallen: Die unterschiedlichen Messfeld-Methoden

Auch hier gibt es eine Einstellung, die für den Alltag am besten geeignet ist: Die Einzelfeldsteuerung (am besten mit 11 Messfeldern). Viele Kameras bieten mittlerweile enorm viele Messfelder an, was aber dazu führt, dass man unter dieser Einstellung ziemlich lange braucht, um das einzelne gewünschte Messfeld anzusteuern. Es lohnt sich, im Menü die Anzahl der Messfelder zu reduzieren, wenn man sich für die Einzelfeldsteuerung entscheidet, allerding büßt man dabei natürlich ein wenig an Präzision ein. Wer darauf Wert legt und Zeit hat beim Fotografieren, verzichtet auf die Reduzierung.

In diesem Modus liegt die Kontrolle des Fokuspunktes ganz klar beim Fotografen– es braucht nur ein wenig Übung, schnell das richtige Messfeld auszuwählen, lohnt sich aber.

Wer zum Auswählen einzelner Messfelder keine Zeit hat, weil er lieber Schnappschüsse machen möchte, beispielsweise auf einem Geburtstag, der ist mit dem Modus Messfeld-Automatik am besten bedient. In dieser Einstellung entscheidet die Kamera (anhand der Objektnähe oder auch durch Gesichtserkennung) auf welchen Punkt sie scharfstellt. Eignet sich für schnelle Fotografie, aber man darf nicht vergessen, dass man jede Kontrolle über den Fokuspunkt aus der Hand gibt.

Bei der Dynamischen Messfeldsteuerungkönnen wir zwischen 9, 21 oder allen Messfeldern als Methode wählen. Hierbei hilft es, ein wenig Geduld mitzubringen und Sachen auszuprobieren. Bei der Dynamischen Messfeldsteuerung funktioniert der Autofokus schneller, das aktive Messfeld kann zwar selber gewählt werden, aber die Kamera bezieht die umliegenden Messfelder zur genauen Berechnung des Fokuspunktes  mit ein. Hierbei gilt das gleiche wie auch bei der Einzelfeldmessung: Je mehr Messfelder man benutzt, desto genauer arbeitet der Autofokus, aber desto komplizierter wird auch die Auswahl des aktiven Messfeldes.

Unser Tipp: Nicht abschrecken lassen von den unterschiedlichen Modi der Kamera, sondern einfach mal ausprobieren, was zu einem passt und zu den Situationen, die man fotografieren möchte. Wenn man weiß, wie welcher Modus funktioniert und man sich ein wenig vertraut mit den Einstellungen macht, ist man für jede Situation bestens gerüstet. Und darum geht bei uns ja!

Viel Spaß beim Ausprobieren,

Eure Silja

(Quelle: Schuster, Florian: Chip. Foto. Video. Fotohandbuch für unterwegs. Der Leitfaden mit allen Grundlagen der Fotografie. München, 2015)


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